GESCHICHTE

Die Burschenschaft – bekannter unter der schlichten Bezeichnung „Bachburschen“ - ist die zweitälteste der Stadt. Sie wurde gegründet im Jahre 1886 als Burschenschaft August Engelbach, ein Name , der auch heute noch die ursprüngliche Traditionsfahne ziert. Die Gaststätte Engelbach befand sich in der Hospitalstraße in der späteren Bäckerei Seipp. Im Jahre 1894 erfolgte der Umzug in die Gaststätte an der Ecke von Marktplatz und Hospitalstraße, die seither bei jedem Grenzgang das Stammquartier der Bachburschen war.

Diese Gaststätte wurde über viele Jahrzehnte von der Familie Hoffmann geführt, so das auch dieser Name mit der Burschenschaft regelmäßig verbunden wird. Als „Hoffmannsburschen“ benennt sie beispielsweise das Burschenschaftslied „Ihr Burschen alle Mann für Mann“, das der legendäre Altbursche Fuhr im Grenzgang 1950 nach der Weise „Wohlauf die Luft geht frisch und rein“ textete und das bis heute bei allen offiziellen Anlässen gesungen wird. Ein anderer unvergessener Bachbursche war Wilhelm Plack („Plack’s Wäise“), Burschenhauptmann 1928, der das „Rinaldini“-Lied in den Grenzgang einbrachte. Nach dem 2. Weltkrieg stellten die Bachburschen 3 Burschenoberste (Kurt Lotz 1950, Michael Roßbach 1970, Siegfried Haubold 1977), 3 Burschenhauptmänner (Eckhardt Hosch 1963, Gustav-Adolf Wagner 1970, Volker Schneider 1991) und einen Wettläufer (Volker Schneider 1984) sowie zahlreiche Adjudanten und Reiter. Im Jahre 1986 wurde aus Anlaß ihres hundertjährigen Jubiläums die alte Traditionsfahne durch eine Replik ersetzt, da sie nicht mehr Wind und Wetter ausgesetzt werden soll. Zu diesem Anlaß fand eine Festveranstaltung auf der Lippershardt statt, dem Waldfestplatz der Männergesellschaft Hospitalstraße, auf dem die Bachburschen ihre jährlichen Kartoffelbratpartien begehen und an dessen Pflege sie in Arbeitsdiensten mitwirken. 

Auch mit der Männergesellschaft „Hewwe on drewwe da Läh“ sind sie in freundschaftlicher Weise verbunden. Die Mädchen der Burschenschaft sind die „Bachstelzen“. Mit ihnen gemeinsam versammeln sich die Burschen auch zwischen den Grenzgängen zu jährlichen Anlässen: neben dem Kartoffelbraten zu einem traditionellen Frühschoppen am 26. Dezember und zu einer Wanderung am Frohnleichnamstag. Viele Biedenkopfer Familien haben Burschen und Bachstelzen nun schon seit mehreren Generationen gestellt. Aber auch wer neu hinzukommt, als Neu-Biedenkopfer oder aus den Ortsteilen, sagt sich nach dem unvergesslichen Erlebnis eines Grenzgangs: “immer wieder Auf der Bach“!